• 1Nie ward ich, Herrin müd’, um Euch zu minnen,
  • 2noch werd’ ich’s sein, weil ich am Leben bleibe;
  • 3vom eignen Haß nun doch ans Land ich treibe,
  • 4und kraftlos macht der Tränen endlos Rinnen.
  • 5Will lieber mir ein schön, weiß Grab gewinnen,
  • 6als daß zur Schmach man Euren Namen schreibe
  • 7auf Marmor mir, trennt sich mein Geist vom Leibe,
  • 8der wohl nunmehr ihm länger wohnet innen.
  • 9Drum, kann ein Herz, in Lieb und Treu erfahren,
  • 10Euch, ohn’ ihm Qualen zu bereiten, gnügen,
  • 11laßt diesem Euren Gnade widerfahren!
  • 12Meint Euer Zorn auf andre Art zu siegen,
  • 13er irrt, und wird nie, was er denkt, gewahren;
  • 14das dank’, o Lieb’, ich mir und deinem Fügen!

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